Was ist ein Entrepreneur? Definition, Bedeutung & Werdegang

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Was ist ein Entrepreneur? Definition, Bedeutung & Werdegang

Wenn es um bestimmte Persönlichkeiten geht, ist in der Geschäftswelt immer wieder von Entrepreneuren die Rede. Doch was ist ein Entrepreneur überhaupt? Was unterscheidet ihn von einem Unternehmer? Und was braucht es, um ein Entrepreneur zu sein? Das und mehr erfährst du in diesem Beitrag.

Inhaltsübersicht:

Was ist ein Entrepreneur?

Das Wort Entrepreneur stammt aus dem Französischen. Es setzt sich zusammen aus den beiden Wörtern „entre“ („unter“) und „prendre“ („nehmen“). Auf Deutsch lässt es sich prinzipiell also als Unternehmer übersetzen. Ursprünglich geht der Begriff Entrepreneur auf den Iren Richard Cantillon zurück. Cantillon nutzte die Bezeichnung, um eine Person zu beschreiben, die auf eigene Rechnung Geschäfte macht und dabei das volle Risiko trägt.

Nicht jeder Unternehmer ist jedoch gleichzeitig auch ein Entrepreneur, denn im Sprachgebrauch setzt das bestimmte Eigenschaften voraus, die nicht jeder Unternehmer automatisch mitbringt.

Was unterscheidet einen Entrepreneur von einem anderen Unternehmer oder Manager?

Wenn sich der Entrepreneur auch mit dem Wort Unternehmer übersetzen lässt, handelt es sich dann nicht genau darum? Nein. Ein Entrepreneur hebt sich von anderen Unternehmern und Managern ab. Die Unterschiede liegen in erster Linie in der Geisteshaltung.

Ein Entrepreneur ist zwar ein Unternehmer. Der Begriff Entrepreneur wird jedoch meist deutlich zurückhaltender verwendet. Es gibt also weniger echte Entrepreneure als Unternehmer. Das liegt daran, dass der Begriff jemanden beschreibt, der wirklich außergewöhnlich ist. Es handelt sich dabei meist um einen Gründer, umgekehrt ist aber nicht jeder Gründer auch ein Entrepreneur.

Ein Entrepreneur ist eine Figur von herausragender Bedeutung. Meist sind solche Persönlichkeiten weithin bekannt, zumindest in ihrer jeweiligen Branche oder Szene. Sie werden oft als schillernde Figuren beschrieben. In der Regel handelt es sich um den Inhaber eines Unternehmens. Entrepreneure sind Menschen, die ihr jeweiliges Feld durch innovative Ideen stark geprägt haben. Sie sind ein Vorbild für andere und gelten als richtungsweisend. Man kann sie auch als wichtige Impulsgeber beschreiben.

Welche Eigenschaften hat ein Entrepreneur?

Entrepreneure bringen einen starken Unternehmergeist mit. Sie sind in aller Regel sehr zielstrebig und willensstark und bringen viel Leidenschaft für die Sache mit. Sie entwickeln umsichtig neue Ideen und Strategien. Dabei wägen sie Risiken ab und gehen sie bewusst auch ein, wenn das Vorhaben sinnvoll erscheint. Somit hat ein Entrepreneur immer viel Verantwortung.

Jeder Entrepreneur hat das Ziel, das eigene Vorhaben erfolgreich umzusetzen. Das kann bedeuten, ein Produkt erfolgreich zu vermarkten oder dem eigenen Unternehmen wichtige Erfolge zu bescheren. Dabei haben sie immer die Innovation im Blick. Ihr Bestreben besteht darin, ein Produkt oder Unternehmen so weiterzuentwickeln, dass es auf lange Sicht Bestand hat.

Abgesehen von ihrem wirtschaftlichen Erfolg gelten Entrepreneure meist als charismatische Persönlichkeiten. Sie sind Personen, die nicht nur ein Gespür für gute Ideen haben, sondern es auch schaffen, andere mitzureißen.

Entrepreneurship – was ist das?

Im Zusammenhang mit dem Entrepreneur als Person fällt immer wieder auch der Begriff Entrepreneurship. Damit ist letztlich das gemeint, was der Gründer mitbringt, um als Entrepreneur bezeichnet werden zu können. Es geht generell um alle Dinge, die das Unternehmertum und die Selbständigkeit anbelangen.

Zum Entrepreneurship gehört eine Vision von dem, was möglich ist, und ein Plan, wie das am besten erreicht werden kann. Außerdem lassen sich unterschiedliche Phasen des Entrepreneurships unterscheiden. Wenn es um die Gründung eines Unternehmens geht, betrifft das die Phase vor der Gründung, in der der Entrepreneur sein Vorgehen im Detail plant.

Darauf folgt die Gründungsphase, wo der Plan in die Realität umgesetzt wird. In der Phase der Frühentwicklung wird die Idee weiter umgesetzt und weiterentwickelt. Meist sind immer wieder feine Nachjustierungen nötig, denn längst nicht immer erweist sich ein ursprünglicher Plan als derjenige, der am Ende auch zum gewünschten Erfolg führt.

Somit muss jeder Entrepreneur auch sehr anpassungsfähig sein. Wenn er kein Gespür für den Markt und mögliche Marktlücken hat, kann er nicht dauerhaft erfolgreich sein. Die Risikobereitschaft ist zwar ein prägendes Merkmal eines Entrepreneurs – sie bedeutet aber nicht, dass es nicht auch angezeigt sein kann, die Richtung zu ändern. Risiken einzugehen, wenn sie nach einer gründlichen Analyse der Lage nicht sinnvoll erscheinen, wäre kein Zeichen von Entrepreneurship.

Welcher Werdegang ist für einen Entrepreneur typisch?

Steve Jobs, Jeff Bezos, Bill Gates, Elon Musk – wer nach namhaften Entrepreneuren sucht, wird schnell fündig. Solche Namen machen auch klar, welche Tragweite der Begriff Entrepreneur hat. All diese Menschen haben ihr Unternehmen und ihr Tätigkeitsfeld nachhaltig gestaltet.

Vielen Entrepreneuren ist ein langer Atem gemein. Oft sind diese Menschen schon einmal mit einer Idee gescheitert oder hatten zumindest zunächst keinen Erfolg damit. Es hat mitunter viele Jahre gedauert, bis sich der Erfolg eingestellt hat. Oft ist namhaften Entrepreneuren die Wende nur gelungen, weil sie ihre Idee angepasst haben und somit flexibel für die Bedürfnisse des Marktes geblieben sind, den sie bedienen wollten. Sie hatten Biss und haben auch bei Rückschlägen nicht aufgegeben.

Steve Jobs zum Beispiel hat schon im Jahr 1983 einen Computer namens „Lisa“ entworfen. Erfolg hatte der Apple-Gründer damals nicht, das Vorhaben galt als großer Flop. Jobs‘ Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit haben sich jedoch durchgesetzt.

Eine Entrepreneurin ist auch Arianna Huffington. Huffington hat die Online-Newsseite Huffington Post gegründet und gehört laut der englischen Times zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt. Das heißt jedoch nicht, dass der Weg dorthin einfach war. Berichten zufolge hatte Huffington etwa große Probleme, eines ihrer Bücher bei einem Verlag unterzubringen. 36 Verlage sollen ihre Idee abgelehnt haben. Erst der 37. Verlag hat zugesagt.

Wie werde ich zum Entrepreneur?

Als Unternehmer interessiert dich sicherlich nicht nur, was einen Entrepreneur ausmacht – sondern auch, was du tun musst, um selbst zu einem zu werden. Wichtig ist, dass du ein klares Ziel hast. Entwickele eine zündende Idee, die es so noch nicht gibt. Es ist entscheidend, dass du dabei anderen Unternehmen nicht einfach hinterherläufst, sondern wirklich überlegst, wo noch Raum für Innovationen ist.

Als Entrepreneur solltest du immer kritisch überlegen, ob eine Idee wirklich sinnvoll ist. Gibt es dafür einen Markt? Siehst du die nötige Marktlücke? Welche Konkurrenz gibt es – und was macht sie? Was kannst du anders machen als deine Mitbewerber? Zum Entrepreneurship gehört die Fähigkeit, die Lage genau zu analysieren und aus der Analyse die richtigen Schlüsse zu ziehen. Du brauchst eine gute Kenntnis vom Markt, weil du sonst nicht erkennen kannst, ob dein Plan erfolgreich sein kann oder nicht.

Ebenso wichtig ist es, dass du bei deinen Vorhaben flexibel bleibst. In aller Regel entwickelt sich etwas nicht so, wie es zunächst erdacht worden ist. Gerade zu Beginn deiner Selbständigkeit fehlen dir oft wichtige Informationen und die nötige Erfahrung, so dass du noch nicht treffend genug einschätzen kannst, woran wirklich Interesse bestehen könnte. Du musst willens und in der Lage sein, wenn nötig Anpassungen vorzunehmen, um deine Idee auf Erfolgskurs zu bringen.

Wie so oft im Berufsleben sind auch Beziehungen sehr wichtig. Es ist förderlich, wenn du gut vernetzt bist. So hast du nicht nur viele mögliche Unterstützer, es ergeben sich oft auch unvorhergesehene Gelegenheiten. Als Entrepreneur solltest du deine rhetorischen Fähigkeiten polieren, damit du zu einer kommunikativen und überzeugenden Persönlichkeit wirst, die Einfluss auf andere ausübt.

Eines darf natürlich nicht vergessen werden: Du benötigst ein ausreichendes Startkapital, mit dem du deine Idee auf den Weg bringen kannst. Nur dann kannst du Risiken eingehen, die dir den gewünschten Erfolg bescheren können.