Krankheit im Lebenslauf: Beispiele, Formulierungen & Tipps

13147
Krankheit im Lebenslauf: Beispiele, Formulierungen & Tipps

Eine Krebserkrankung, ein Unfall mit langwierigen Folgen oder eine Depression – es gibt viele Ursachen für eine krankheitsbedingte Auszeit vom Job. Dauert die Job-Pause länger als einen oder zwei Monate, kann das bei Bewerbungen zum Problem werden. Schließlich ergeben sich entweder Lücken im Lebenslauf durch die Krankheit oder die Krankheit muss genannt werden. Beides kann ein Hindernis bei der Jobsuche sein.

Sollte man eine Krankheit im Lebenslauf überhaupt erwähnen oder lieber weglassen? Wie schlimm ist eine längere Krankheit für Personaler/innen wirklich? Und wie kann man die Krankheit im Lebenslauf optimal formulieren? Das und mehr erfährst du in diesem Beitrag.

Inhaltsübersicht:

Lange Krankheit im Lebenslauf: Ein Nachteil für die Bewerbung?

Wenn Stellen zu besetzen sind, haben viele Unternehmen die Qual der Wahl. Sind zahlreiche Bewerbungen von fähigen Kandidat/innen eingegangen, hängt die Entscheidung oft nur noch von Nuancen ab. Wer da einen lückenlosen, rundum überzeugenden Lebenslauf zu bieten hat, ist im Vorteil.

Viele Bewerber/innen, die länger krank waren, fürchten, dass ihre Krankheit ihnen bei Bewerbungen einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Ganz unberechtigt ist diese Sorge nicht, denn du weißt vorher nicht, wie die/der Personaler/in die Krankheit im Lebenslauf bewertet. Dabei geht es nicht so sehr darum, dass du krankheitsbedingt eine Pause vom Job machen musstest. Schwerer wiegt meist, dass die Personalverantwortlichen nicht wissen, warum du ausgefallen bist. Sie befürchten dann womöglich, dass du erneut arbeitsunfähig werden könntest. Das kann bei chronischen Krankheiten oder psychischen Problemen durchaus passieren.

Lebenslauf: Krankheitsbedingte Auszeit weglassen oder angeben?

Wer im eigenen Lebenslauf eine Lücke wegen einer Krankheit hat, fragt sich oft, ob er die krankheitsbedingte Auszeit im Lebenslauf überhaupt angeben sollte oder nicht. Dabei kommt es darauf an, wie dein Lebenslauf aussehen würde, wenn du die Krankheit nicht erwähnen würdest. Hättest du dadurch eine größere Lücke, denkt die/der Personaler/in wahrscheinlich, dass du im betreffenden Zeitraum arbeitslos warst. Das ist auch nicht gerade förderlich für deine Chancen und kann sogar negativer wahrgenommen werden als deine Krankheit.

Falls du während deiner Krankheit noch etwas anderes gemacht hast – etwa ein Fernstudium oder einen längeren Kurs, den du trotz Krankheit machen konntest –, besteht kein Grund, die Krankheit im Lebenslauf zu erwähnen. Im Lebenslauf gibt es dann schließlich keine Lücke wegen deiner Krankheit.

Lügen solltest du bei deiner Bewerbung in keinem Fall. Die Gefahr, dass die Lüge auffliegt, ist groß. Wenn das passiert, können deine Chancen noch so gut gewesen sein – danach bist du garantiert von der Liste der Top-Kandidat/innen gestrichen. Falls du den Job zwischenzeitlich schon bekommen hast, kann dir sogar eine Kündigung drohen, wenn du im Lebenslauf nicht bei der Wahrheit geblieben bist.

Ein Sonderfall ist eine Krankheit, die nach wie vor besteht und die dich in der Ausübung deines Jobs behindert oder behindern könnte. In einem solchen Fall solltest du die/den mögliche/n Arbeitgeber/in darüber informieren. Dasselbe gilt, wenn du andere anstecken könntest.

Eine Krankheit im Lebenslauf formulieren: Tipps für Betroffene

Wenn du dich dafür entscheidest, deine Krankheit im Lebenslauf zu erwähnen, solltest du das nicht einfach irgendwie tun. Wenn du im Lebenslauf deine Krankheit angibst, kommt es auf die Formulierung an. Sie entscheidet darüber, welcher Eindruck bei der/dem Personalverantwortlichen zurückbleibt – und damit, wie gut deine Aussichten auf die freie Stelle sind.

Zunächst stellt sich die Frage, wo du eine Krankheit im Lebenslauf erwähnen kannst. Üblicherweise eignet sich dafür dein Berufsweg. Dort kannst du die Krankheit an erster Stelle oder direkt im Anschluss an deinen letzten Job nennen. Falls du noch nicht im Berufsleben stehst, kannst du die Angabe deiner Krankheit an deine aktuellste Station anhängen – etwa dein Studium.

Wenn du die Angabe deiner Krankheit im Lebenslauf formulierst, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Du möchtest der/dem Entscheidungsträger/in im Unternehmen schließlich signalisieren, dass deine Krankheit überwunden ist und keine weiteren Ausfälle deswegen zu befürchten sind. Gleichzeitig solltest du nicht zu sehr in die Tiefe gehen, sonst lenkst du die Aufmerksamkeit des/r Personalers/in möglicherweise gerade erst auf die Tatsache, dass du erkrankt warst. Die Krankheit sollte deshalb nie mehr als eine Randnotiz in deinem Lebenslauf sein.

Beispiele: So könntest du deine Krankheit im Lebenslauf formulieren

Wenn du deine Krankheit im Lebenslauf angibst, stehen dir verschiedene Formulierungen zur Verfügung. Du kannst unumwunden zugeben, dass du krank warst – oder dich auf private Gründe für deine Auszeit berufen. So könnte das zum Beispiel klingen:

  • „07/2018 – 10/2018: Auszeit vom Job aus krankheitsbedingten Gründen“
  • „06/2020 – 08/2020: Krankheitsbedingte Auszeit mit anschließender vollständiger Genesung“
  • „07/2017 – 11/2017: Pause vom Job aus privaten Gründen“
  • „10/2019 – 12/2019: Auszeit vom Job wegen Hallux-valgus-Operation

Wenn du erwähnst, dass du „vollständig genesen“ bist, kann das mögliche Zweifel bei den Entscheidungsträger/innen zerstreuen. Dadurch klingt es nicht wahrscheinlich, dass du bald wieder unter derselben Krankheit leidest. Auf „private Gründe“ zu sprechen zu kommen ist zwar eine Möglichkeit, das Wort „Krankheit“ im Lebenslauf zu vermeiden. Allerdings können sich hinter dieser Formulierung diverse Situationen verbergen – von der Pflege eines Angehörigen bis zu einer Haftstrafe. Du weißt nicht, welche Schlüsse der/die Personaler/in zieht. Deshalb ist diese Variante riskant.

Es steht dir frei, die Ursache deiner Arbeitsunfähigkeit zu erwähnen. Bei unverfänglichen Sachverhalten – etwa einer einmaligen, elektiven Operation – kannst du auf diese Weise deutlich machen, dass kein Risiko eines Rückfalls besteht.