Recruiting einfach erklärt: So findest du deinen Traumjob

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Ein Mann jubelt im Büro, wie funktioniert Recruiting?

Inhaltsübersicht:

Recruiting einfach erklärt: So findest du deinen Traumjob

Recruiting umfasst verschiedene Strategien, mit denen Unternehmen Fachkräfte gewinnen möchten. Auch Bewerber können von einem strukturierten Recruiting profitieren. Welche Vorteile Recruiting bei der Jobsuche haben kann und wann es sich lohnt, einen Karriereberater zu engagieren, erfährst du hier.

Recruiting Definition: Was ist Recruiting?

Was bedeutet Recruiting genau? Der Begriff stammt aus dem Englischen. „(To) recruit somebody“ bedeutet, jemanden anzuwerben oder einzustellen. Es handelt sich um einen Prozess, bei dem es darum geht, geeignete neue Mitarbeiter zu finden. Recruiting umfasst dabei sämtliche Maßnahmen und Tätigkeiten, die der Personalsuche dienen.

Recruiting einfach als anderes Wort für Personalbeschaffung zu sehen, wäre jedoch zu kurz gedacht. Recruiting-Maßnahmen sind häufig mit einer strategischen, zukunftsorientierten Vorgehensweise verbunden. Moderne Methoden werden eingesetzt, um langfristig die besten Fachkräfte anzusprechen.

Für das Recruiting in Unternehmen sind häufig bestimmte Mitarbeiter zuständig. Sie sind darauf spezialisiert, qualifizierte Fachkräfte zu finden und anzuwerben. Recruiter formulieren und veröffentlichen Stellenanzeigen, sprechen mögliche Kandidaten über Portale wie Xing oder LinkedIn an und kümmern sich um die Kommunikation mit Bewerbern. Sie sind auch in Vorstellungsgesprächen anwesend, entwickeln Recruiting-Strategien und optimieren bestehende Maßnahmen.

Auch Headhunter sind Recruiter, die sich auf die Besetzung von Führungspositionen oder anderen wichtigen Stellen spezialisiert haben. Unternehmen können das Recruiting auch an externe Dienstleister auslagern.

So läuft der Recruiting-Prozess ab

Das Bewerber-Recruiting läuft in verschiedenen Schritten ab:

  • 1. Schritt: Die Verantwortlichen überlegen sich, wonach sie suchen: Welche Qualifikationen sollen neue Mitarbeiter mitbringen?
  • 2. Schritt: Die Stellenausschreibung wird über passende Recruiting-Kanäle veröffentlicht. Gegebenenfalls suchen die Verantwortlichen aktiv nach Kandidaten, die dann angesprochen werden,
  • 3. Schritt: Bewerbungen werden gesichtet, eine Vorauswahl wird getroffen.
  • 4. Schritt: Bewerbungsgespräche werden durchgeführt (gegebenenfalls auch ein Assessment Center).
  • 5. Schritt: Übereinkünfte mit neuen Mitarbeitern werden getroffen und der Arbeitsvertrag wird unterzeichnet.
  • 6. Schritt: Die neuen Mitarbeiter werden eingearbeitet.

Recruiting-Methoden im Überblick

Beim Recruiting von neuen Mitarbeitern können verschiedene Methoden eingesetzt werden. Es gibt klassische Recruiting-Ansätze, auf die viele Unternehmen setzen. Dabei werden etwa klassische Stellenanzeigen auf passenden Portalen veröffentlicht. Zusätzlich sind Repräsentanten des Unternehmens auf Job- und Karrieremessen, um persönliche Kontakte zu möglichen neuen Mitarbeitern herzustellen.

Der Recruiting-Prozess verlagert sich immer stärker in digitale Kanäle. Es ist längst üblich, Stellenanzeigen auf Online-Jobbörsen zu veröffentlichen. Neben klassischen Jobplattformen können sich Websites wie Xing oder LinkedIn eignen, um die eigene Zielgruppe zu erreichen. Bei Social Recruiting suchen Recruiter in sozialen Netzwerken nach Bewerbern. Je nachdem, welche Social-Media-Angebote bei der Zielgruppe beliebt sind, kann das zum Beispiel über Instagram, TikTok oder Facebook geschehen. Gerade beim Recruiting der Generation Z sind moderne Formen der Ansprache essenziell.

Eine wichtige Rolle im Recruiting nehmen besonders bei größeren Unternehmen Karriereseiten auf der eigenen Webseite ein. Dort finden Interessenten detaillierte Informationen zu den angebotenen Stellen und dem Bewerbungsprozess. Häufig wird auch die Bewerbung selbst über die Unternehmenswebseite abgewickelt. Bewerber können dann dort alle erforderlichen Dokumente hochladen.

Welche Rolle der Ruf des Arbeitgebers spielt

Um Bewerbungen zu beurteilen, können automatisierte Recruiting-Methoden zum Einsatz kommen. Dabei analysieren Bewerbermanagement-Systeme und KI-Tools Bewerbungen, was den Verantwortlichen dabei hilft, eine Vorauswahl zu treffen. Sie haben dann mehr Zeit, sich mit den vielversprechendsten Kandidaten zu befassen.

Immer mehr Arbeitgeber nehmen aktiv mit interessanten Kandidaten Kontakt auf. Ein solches Active Sourcing kann mithilfe von Headhunting geschehen, wenn es um Schlüsselpositionen geht. Auch Talent Pools – interne Datenbanken, in denen vielversprechende Fachkräfte gespeichert sind – spielen in diesem Zusammenhang oft eine wichtige Rolle.

Zu den indirekten Recruiting-Maßnahmen gehört das Employer Branding. Damit sind Maßnahmen gemeint, die die Arbeitgebermarke – den Ruf eines Unternehmens als Arbeitgeber – beeinflussen. Je stärker die Employer Brand, desto attraktiver ist eine Firma für Bewerber. Es lohnt sich für Firmen, durch Maßnahmen wie faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen in ihre Arbeitgebermarke zu investieren.

Die Bedeutung von Recruiting für Unternehmen

Recruiting ist ein zentrales Thema für Unternehmen. Durch erfolgreiches Recruiting kann eine Firma qualifizierte Fachkräfte anlocken. Das ist ein Wettbewerbsvorteil: Wie fähig und engagiert Beschäftigte sind, hat unmittelbar Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Gute Mitarbeiter bringen das Unternehmen voran. Sie haben innovative Ideen, sind belastbar und handeln eigenverantwortlich. Fähige Mitarbeiter arbeiten besonders effizient und sind produktiv bei der Arbeit.

Recruiting hilft Unternehmen also dabei, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, was essenziell für den Erfolg am Markt ist. Zugleich geht es bei Recruiting-Maßnahmen darum, dass der Arbeitgeber ein möglichst positives Image hat. Je besser ein Unternehmen bei Arbeitskräften dasteht, desto weniger aktives Recruiting müssen Verantwortliche betreiben. Unternehmen mit sehr gutem Ruf sind so attraktiv für Bewerber, dass Personalverantwortliche aus vielen passenden Bewerbern die besten auswählen können.

Die richtige Recruiting-Strategie sorgt zudem dafür, dass Stellen effizient und im vorgesehenen Zeitraum besetzt werden können. Dadurch können Übergangsphasen vermieden werden, in denen ein Arbeitsplatz nach einer Kündigung unbesetzt bleibt. Das ist wichtig, damit die Produktivität im Unternehmen nicht unter personellen Wechseln leidet.

Recruiting wird für Firmen künftig wohl noch wichtiger werden. In vielen Bereichen gibt es weniger qualifizierte Bewerber. Besonders die jüngere Generation hat außerdem oft hohe Ansprüche an den Job. Mit einem passgenauen Recruiting der Gen Z und anderer Zielgruppen können Personalverantwortliche trotz der geringeren Auswahl fähige Mitarbeiter finden.

Recruiting: Vorteile für Bewerber

Für Bewerber kann ein durchdachtes Recruiting einen großen Unterschied machen – von informativeren Stellenanzeigen bis zu langfristigen Karrierechancen. Somit können nicht nur Arbeitgeber von einem strukturierten Recruiting profitieren, sondern auch Jobsuchende.

Eine der größten Stärken von Recruiting liegt in informativen Stellenanzeigen, aus denen die Anforderungen an den neuen Mitarbeiter klar hervorgehen. Das macht es für Bewerber einfacher, offene Stellen mit ihrem Profil, ihren Erwartungen und Karrierezielen abzugleichen. Die Folge: Die Wahrscheinlichkeit, ein passgenaues Angebot zu finden, steigt. Zugleich sinkt das Risiko, dass Bewerber sich um einen Job bemühen, der gar nicht zu ihnen passt.

Recruiting hat außerdem zur Folge, dass der Bewerbungsprozess sehr strukturiert abläuft. Dadurch wissen Bewerber genau, was auf sie zukommt oder in weiteren Auswahlrunden zukommen könnte. Das schafft eine gewisse Sicherheit und ermöglicht eine erste Beurteilung des Arbeitgebers durch Kandidaten. Wenn die Verantwortlichen als verlässlich und fair wahrgenommen werden, spricht das aus Bewerbersicht für das Unternehmen.

Unternehmen geben Bewerbern beim Recruiting oft detaillierte Informationen an die Hand, zum Beispiel über die Karriereseiten auf ihrer Webseite. Dadurch ist es für Jobsuchende leichter, eine überzeugende Bewerbung zu erstellen. Die Ressourcen, die Unternehmen bereitstellen, können eine große Unterstützung im Bewerbungsprozess sein.

Selbst wenn es mit dem Job nicht klappen sollte, kann sich ein strukturiertes Recruiting langfristig für Bewerber auszahlen. Viele Unternehmen haben Talentpools, in die vielversprechende Kandidaten aufgenommen werden, für die es gerade keine passende Stelle gibt. Bei Bedarf kontaktieren sie diese Bewerber und unterbreiten ihnen ein attraktives Jobangebot.

Welche Möglichkeiten Bewerber mit gezieltem Recruiting haben

Mit Recruiting ist meist der Prozess der Personalsuche gemeint, der von Arbeitgebern ausgeht. Bewerber können jedoch ebenfalls aktiv auf ein strategisches Recruiting setzen, indem sie gezielt Headhunter, Karriereberater oder Recruiter in Unternehmen ansprechen. Es ist auch empfehlenswert, die eigene Online-Präsenz zu optimieren.

Headhunter nutzen

Headhunter zu kontaktieren, kann für hoch qualifizierte Bewerber sinnvoll sein. Das gilt nicht nur während der aktiven Jobsuche. Es lohnt sich, Headhunter im eigenen Netzwerk zu haben. Wer sich bei solchen Kontakten regelmäßig in Erinnerung ruft, hat bei passenden Stellen oft gute Chancen, berücksichtigt zu werden.

Einen Karrierecoach beauftragen

Ein Karrierecoach bietet Bewerbern individuelle Unterstützung bei der Jobsuche. Zusammen mit dem Coach analysieren sie ihre Kompetenzen und Stärken, wodurch Jobsuchende ein klareres Profil entwickeln können. Dadurch ist es leichter, wirklich passende Stellen zu finden. Darüber hinaus haben Karriereberater meist ein großes Netzwerk, über das sie ihren Kunden Zugang zu exklusiven Jobangeboten verschaffen können. Das kann auch Positionen umfassen, die nicht öffentlich ausgeschrieben sind.

Mit einem Karrierecoach kann die Jobsuche einfacher und erfolgreicher verlaufen:

  • Vereinfachte und oft schnellere Jobsuche
  • Höhere Zufriedenheit mit der neuen Stelle durch eine gezielte Analyse im Vorfeld
  • Unterstützung bei der Optimierung der Bewerbungsunterlagen
  • Hilfe bei der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch

Direkten Kontakt zu Recruitern in Unternehmen aufbauen

Es kann sich für Jobsuchende lohnen, direkt auf Recruiter in Unternehmen zuzugehen, in denen sie gern arbeiten würden. Aus Sicht der Personalverantwortlichen zeugt es von Engagement und Interesse, wenn sich Jobsuchende an sie wenden. Recruiter können ihnen konkrete Tipps für die Jobsuche geben, außerdem entsteht ein persönlicher Kontakt, der bei Bewerbungen nützlich sein kann. Zugleich erhalten Bewerber erste Einblicke in das Unternehmen und seine Kultur.

Online sichtbar sein

Nicht zuletzt ist es für Bewerber wichtig, möglichst sichtbar zu sein. Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn können dabei eine wichtige Rolle spielen. Mit informativen Profilen und ansprechenden Profilbildern machen Jobsuchende einen professionellen Eindruck. Es ist wahrscheinlicher, dass Headhunter und Recruiter sich von ihren Kompetenzen angesprochen fühlen. Auch eine eigene Webseite kann hilfreich sein, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Erfolgreich bei der Jobsuche dank Recruiting: Tipps für Bewerber

Für Bewerber kann es empfehlenswert sein, bei der Jobsuche auf einen Karrierecoach oder Recruiter zu setzen. Der erste Schritt besteht darin, den richtigen Recruiter zu finden. Dazu bietet sich eine ausführliche Internetrecherche an.

Du kannst online nach Experten in deiner Region suchen, wobei auch Recruiter aus anderen Regionen dank Videocoaching infrage kommen können. Wichtig ist, jemanden auszuwählen, der einen guten Ruf hat. Auch Empfehlungen über Portale wie Xing oder LinkedIn können zur Auswahl wertvoll sein. Vielleicht gibt es auch jemanden in deinem persönlichen Umfeld, der dir jemanden empfehlen kann. Informiere dich auch direkt auf der Webseite des Coaches: Ein seriöser Karriereberater hat eine aussagekräftige Homepage, auf der Bewerber alle wichtigen Informationen finden.

Mit dem richtigen Coach an deiner Seite ist ein wichtiger Schritt getan. Nun geht es darum, eine gute Beziehung zum Karriereberater aufzubauen und deine Vorstellungen und Bedürfnisse klar zu kommunizieren. Hierbei ist es essenziell, dass Bewerber transparent sind und sich nicht scheuen, dem Berater Feedback zu geben.

Um sich von anderen Bewerbern abzuheben, ist ein klares Profil wichtig. Bewerber profitieren davon, wenn sie ihr Alleinstellungsmerkmal verdeutlichen und dabei authentisch herüberkommen. Du solltest deine Stärken und individuellen Talente, aber auch Erfahrungen und Erfolge hervorheben. Das ist wichtig, um überzeugende Bewerbungsunterlagen zu erstellen, und hilft dir im Vorstellungsgespräch. Dein persönlicher Karrierecoach kann dir dabei helfen.

Mit einer guten Strategie und dem richtigen Recruiter an deiner Seite hast du die besten Chancen, bei möglichen Arbeitgebern einen guten Eindruck zu machen und eine passende Stelle zu finden.

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