Wie lang darf ein Lebenslauf sein?

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Wie lang darf ein Lebenslauf sein?

Wer sich für eine Stelle oder ein Praktikum bewirbt, muss einen Lebenslauf schreiben. Was Bewerber/innen vorher gemacht haben, welche Jobs sie vorweisen können, welche Kenntnisse und welche Ausbildung – all diese Informationen gehören in den Lebenslauf. Gleichzeitig sollte das Dokument nicht zu lang werden. Genau das stellt viele Bewerber/innen vor eine Herausforderung. Wie lang darf der Lebenslauf sein – und was kann man tun, wenn er zu lang ist? Hier erfährst du es.

Inhaltsübersicht:

Wie lang sollte der Lebenslauf sein?

Keine Bewerbung kommt ohne einen Lebenslauf aus. Er ist für viele Personaler/innen das interessanteste Dokument überhaupt, weil durch ihn in Sekundenschnelle ersichtlich ist, ob ein/e Kandidat/in für die freie Stelle geeignet ist. Aus dem Lebenslauf geht hervor, welche Qualifikationen ein/e Bewerber/in mitbringt. Der Bildungsweg, bisherige Positionen und Praktika, Auslandserfahrungen, besondere Fähigkeiten und oft auch persönliche Interessen sind im Lebenslauf verzeichnet.

All diese Stationen nehmen Platz weg. Wer alles aufschreibt, was er vorzuweisen hat, kommt leicht auf mehrere Seiten. Das kann jedoch zum Problem werden, weil der Lebenslauf in seiner Länge überschaubar bleiben sollte. Personaler/innen wissen einen knappen Lebenslauf zu schätzen, der alle wichtigen Informationen enthält. Durch ein viele Seiten langes Dokument wühlen sie sich hingegen nicht gerne, zumal sie sich die interessanten Aspekte dann selbst herauspicken müssen.

Lebenslauf-Länge: Eine, zwei oder drei Seiten?

Viele Bewerber/innen sind verunsichert, was die maximale Länge des Lebenslaufs angeht. Kann ein Lebenslauf zwei Seiten lang sein? Oder sollte es bei einer Seite bleiben? Wenn dein Lebenslauf zwischen einer und zwei Seiten lang ist, bist du auf der sicheren Seite. Berufsanfänger/innen und Schüler/innen haben noch wenig vorzuweisen, so dass ihr Lebenslauf meist ohnehin nicht länger als eine Seite ist. Je mehr relevante Erfahrungen vorhanden sind, desto länger darf der Lebenslauf auch sein – notfalls auch über zwei Seiten hinaus.

Dass ein Lebenslauf drei Seiten lang ist, kann bei sehr qualifizierten Kandidat/innen passieren. Es sollte für einen längeren Lebenslauf aber immer eine gute Begründung geben. Für die meisten Bewerber/innen sind drei Seiten Lebenslauf zu viel. Letztlich kommt es darauf an, dass dein Lebenslauf alle nötigen Informationen enthält und keinen überflüssigen Füllstoff.

Lebenslauf zu lang: Das kannst du tun

Den Lebenslauf zu schreiben gehört für viele Bewerber/innen zu den lästigeren Aufgaben. Ist er endlich fertig, stehen viele vor dem nächsten Problem: Der Lebenslauf ist zu lang. Oft sitzen Bewerber/innen aus diesem Grund unnötig lange an der Erstellung des Lebenslaufs. Sie wissen nicht, wo sie kürzen können – und verzweifeln angesichts einer scheinbar unlösbaren Aufgabe.

Dabei ist die Auffassung, einfach keine weitere Angabe weglassen zu können, häufig objektiv gar nicht zutreffend. Die meisten Fälle, in denen der Lebenslauf in der Länge zu umfassend ist, lassen sich einfach lösen, indem die/der Bewerber/in sich auf das Wesentliche konzentriert.

Bei vielen Bewerber/innen herrscht die Meinung vor, dass sämtliche Erfahrungen im Lebenslauf nachgezeichnet werden sollten. Zwar sollte dein Lebenslauf möglichst wenig Lücken enthalten, allerdings muss er nicht zwingend alles enthalten, was du jemals gemacht hast. Wo du zur Grundschule gegangen bist, interessiert noch nicht mal Ausbildungsbetriebe. Dein Abitur kannst du weglassen, wenn du schon etwas länger im Berufsleben stehst oder du einen höheren Bildungsabschluss vorweisen kannst. Und dein Nebenjob muss schon inhaltlich passend sein oder bestimmte Soft Skills repräsentieren, damit er in deinen Lebenslauf gehört.

Dein Lebenslauf sollte nur Informationen enthalten, die relevant für die Stelle sind

Berufserfahrene Bewerber/innen müssen keine Praktika im Lebenslauf aufführen – vor allem nicht, wenn diese schon lange her sind. Und obwohl es ratsam ist, frühere Stellen stichpunktartig zu beschreiben, ist das bei lange zurückliegenden Positionen nicht im Detail nötig.

Ein zu langer Lebenslauf enthält sehr wahrscheinlich Angaben, die für eine/n Personaler/in nicht sonderlich interessant sind. Versetze dich in die Position von deiner/m Ansprechpartner/in, wenn du deinen Lebenslauf verfasst, und überlege, was du lesen wollen würdest. Dein Lebenslauf sollte nur Informationen enthalten, die unmittelbar relevant für deine Bewerbung sind. Aus diesem Grund solltest du auch für jede/n Arbeitgeber/in einen neuen Lebenslauf erstellen.

Lebenslauf kürzen: Diese Fehler solltest du vermeiden

Viele Bewerber/innen, deren Lebenslauf zu lang ist, greifen zu scheinbar findigen Mitteln. Sie versuchen, den Lebenslauf auf eine akzeptable Länge zu bekommen, ohne inhaltlich kürzen zu müssen. In solchen Fällen wird dann etwa eine kleinere Schriftgröße gewählt oder die Seitenränder werden verringert. Auch eine andere Schriftart kann dafür sorgen, dass mehr Inhalt auf eine Seite passt.

Solche Optionen solltest du jedoch mit Vorsicht genießen. Es spricht zwar nichts dagegen, wenn du dich bei der Schriftgröße für 11 Punkt statt 12 Punkt oder 10 Punkt statt 11 Punkt entscheidest. Allerdings sollte die Optik deines Lebenslaufs nicht unter den jeweiligen Formatierungsoptionen leiden. Ein unübersichtlicher Lebenslauf kommt bei Personaler/innen nicht gut an. Außerdem fällt es negativ auf dich zurück, wenn man deinem Lebenslauf anmerkt, dass du nichts unversucht gelassen hast, um es bei zwei Seiten zu belassen. Schau deshalb in solchen Fällen lieber noch einmal genau auf den Inhalt und überlege, wo du Angaben weglassen oder zusammenfassen kannst.